Vitalfunktionen, die Lebenszeichen unseres Hundes
Woran erkennen wir, ob es unserem Vierbeiner gut geht?
Es gibt sogenannte Vitalfunktionen, die uns einige Angaben über den Zustand unseres Hundes aussagen, hierzu gehören:
- die Körpertemperatur, im entspannten Zustand
- die Kapillarfüllungszeit und Zahnfleischfarbe
- der Herzschlag, Puls und Atmung
Wenn wir eine Weile mit unserem Vierbeiner zusammenleben, lernen wir ihn besser zu beobachten und festzustellen, wenn er sein Verhalten verändert, ob er z.B. vermehrt schläft, träge und apathisch wirkt, mehr als sonst trinkt, unruhig ist, verstärkt hechelt usw.
Dies sind Anzeichen, bei denen wir unbedingt genauer hinschauen und die Vitalfunktionen überprüfen sollten. Im Zweifelsfall ist es jedoch bestimmt sicherer, den Tierarzt aufzusuchen.
Wie auch beim Menschen gilt im Krankheitsfall: Schonung, Ruhe und häufig „je nach Fall“ auch warm halten. Wichtig an dieser Stelle auch; nicht übermässig „betüddeln“, sondern Ruhe und Vertrauen ausstrahlen. In der Situation, wo der Vierbeiner selbst nicht weiss, wie ihm geschieht, ist es umso bedeutender, dass wir ihm Sicherheit vermitteln.
Körpertemperatur
Die normale Körpertemperatur des Hundes liegt zwischen 37,5 und 39 Grad Celsius. Bei manchen Rassen oder unterschiedlichen Grössen gibt es jedoch leichte Abweichungen. Im Zweifelsfall kann der Züchter oder Tierarzt Gewissheit geben.
Von erhöhter Temperatur/Fieber sprechen wir ab 39 Grad, wobei eine leicht erhöhte Temperatur auch schon bei freudiger Aufgeregtheit oder nach anstrengenden Tätigkeiten, wie z.B. bei Fährtenarbeit, auftreten kann.
Eine deutlich erhöhte Temperatur deutet allerdings auf eine Entzündung im Organismus hin und damit ein sicheres Zeichen für eine sich anbahnende Krankheit. Von Untertemperatur sprechen wir, wenn die Körpertemperatur unter 37,5 Grad sinkt. Dies kann auf einen Eiterherd im Hundekörper deuten. Bei Untertemperatur bitte immer sofort zum Tierarzt!
Die normale Körpertemperatur der Katze liegt zwischen 36.7 und 38.9 Grad,
die des Pferdes bei 37.2 und 38 Grad.
Wie messen wir bei unserem Hund die Temperatur?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten: ist es ein ruhiger oder eher unsicherer Vertreter? Bei meinen Hunden hat es sich gezeigt, dass es am leichtesten funktioniert, wenn der Hund möglichst entspannt auf der Seite liegt. Aber auch im Stehen soll es funktionieren.
An dieser Stelle empfehle ich jedem Hundebesitzer, solche Übungen, wie z.B.
- ruhig und entspannt am Boden zu liegen, während dem an ihm herum hantiert wird,
- Zähne zu zeigen,
- am Zahnfleisch sanft zu drücken,
- Ohren zu inspizieren oder
- Augen behutsam anzusehen,
mit seinem Hund immer mal wieder zu üben. Fachausdruck ist Medical-Training.
Die Thermometerspitze leicht mit Vaseline einfetten, damit sie leichter in den After einzuführen ist und nicht an der Schleimhaut schmerzt. Die Spitze führen wir ca. 2cm ein, während dem wir sie gut festhalten. Ein digitales Thermometer ist zu bevorzugen, weil es durch das akustische Signal zeigt, wann wir die Temperatur ablesen können. Zudem sind die neuen Digitalen auch stabiler, als die Herkömmlichen.
Zahnfleisch und Kapillarfüllungszeit
Kapillarfüllungszeit bedeutet die Zeit, welche das Blut braucht, um die Blutgefässe wieder zu füllen. Dies ist ein wichtiger Hinweis über den Allgemein-
zustand unseres Vierbeiners.
Im Normalfall ist das Blut, bei Hund und Katze innerhalb ein bis zwei Sekunden wieder voll durchgeflossen.
Beim Pferd sollte es unter unter 3 Sekunden sein.
Wenn wir uns das Zahnfleisch unseres Vierbeiners anschauen, dann hat es im Normalfall eine rosa Färbung. Ausnahmen gibt es hier natürlich auch wieder, wie z.B. beim Chow-Chow, dessen Zunge und Zahnfleisch sind auf natürliche Weise bläulich gefärbt.
Wenn wir nun mit dem Daumen (nicht Finger-
nagel !!) kurz und fest auf das Zanhfleisch drücken, bleibt ein weisser Fleck sichtbar. Dieser sollte innerhalb zwei Sekunden wieder die normale Rosafärbung annehmen.
Dieser Fleck entsteht, weil durch den Druck, das Blut an dieser Stelle aus dem Gefäss gedrückt wird. Lasse ich nun los, fliesst das Blut wieder zurück.
Wenn dem nicht so ist, können wir davon aus-
gehen, dass mit unserem Hund etwas nicht stimmt.
Im Schockzustand ist diese Kapillarfüllungszeit verlangsamt, wie auch in den meisten Krankheits-
fällen.
Allgemein blasses Zahnfleisch kann auch schon auf eine Erkrankung hinweisen, z.B. auf eine Anämie. Gelblich gefärbtes Zahnfleisch deutet auch auf eine Erkrankung z.B. der Leber hin. Das Zahnfleisch der meisten Hunde zeigt dunkle Flecken und es gibt auch Hunde, die dunkle Flecken auf der Zunge haben. Keine Angst, diese sind völlig normal.
Herzschlag, Puls und Atmung
Der Herzschlag unseres Hundes ist von Rasse und Grösse abhängig. Bei kleineren Rassen liegt er höher, so ungefähr bei 130 Schlägen/Min.
Bei grösseren Rassen liegt der Herzschlag ca. bei 50 – 60 Schlägen/Min.
Bei Welpen kann er bis 200 Schlägen/Min. sein.
Bei Katzen zählen wir 110 – 130 Schläge/Min. Pferde haben ca. 30 – 40 Pulswellen/Min.
Um die Anzahl der Herzschläge festzustellen, pressen wir die Finger auf die Brust unseres Hundes und zählen die Schläge für die Dauer von 15 Sekunden und multiplizieren dann mit vier.
Den Puls zählen wir genauso, allerdings an der Innenseite der hinteren Oberschenkel. Ungefähr in der Mitte kann man das Pulsieren der Ober-
schenkelarterie ertasten. Auch hier wieder die Fingerspitzen auflegen und 15 Sekunden zählen. Der Normalwert des Pulses ist auch wieder abhängig von Grösse und Rasse und liegt zwischen 80 und 120 Schlägen/Minute.
Tipp: Es empfiehlt sich den Puls öfter mal im gesunden Zustand zu zählen, dann weiss man, wie er normalerweise beim eigenen Hund sein soll. Der Puls gilt als beschleunigt, ab 120 Schlägen und höher und deutet häufig auf eine Erkrankung im Herz- Kreislaufsystem hin.
Aber auch eine Dehydrierung, aufgrund einer Gastroenteritis (Durchfall mit oder ohne Erbrechen) kann eine deutliche Erhöhung des Pulses bewirken. In diesen Fällen ist die Konsultation eines Tierarztes unerlässlich.
Die Atmungsfrequenz ist ebenfalls grössen- und rassenabhängig. Ein Durchschnittswert ist 10 bis 30 Atemzüge in der Minute. Diese zählen wir durch genaues Beobachten des Brustkorbes. Das Anheben und Senken des Brustkorbes im Liegen des Hundes ist normalerweise gut zu erkennen. Jedes Abweichen der drei Werte KANN ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Diese Abweichungen können jedoch auch bei Aufregung und die dadurch entstandene Erregung auftreten. Also immer den Gesamteindruck mit einbeziehen.
Ist Schokolade für Hunde giftig?
Ist es wahr, dass Schokolade für Hunde giftig ist?
Antwort lautet „Ja!“.
Das Risiko für Ihren Hund hängt allerdings davon ab, welche Schokolade er frisst, wie gross Ihr Hund ist und welche Mengen er konsumiert.
Der Bestandteil der Schokolade, welche für Ihren Hund giftig ist, heisst Theobromin. Der menschliche Körper verarbeitet Theobromin sehr einfach. Im Gegensatz dazu dauert dieser Prozess bei Hunden viel länger, was dazu führt, dass in Ihrem Körper toxische Grade aufgebaut werden.
Auf die Grösse kommt es an
Ein grosser Hund kann einiges mehr Schokolade konsumieren als ein kleiner Hund, bevor er gesundheitliche Leiden spürt. Man sollte auch wissen, dass es unterschiedliche Schokolade-Sorten gibt, welche unterschiedliche Mengen an Theobromin beinhalten. Kakao, Kochschokolade und schwarze Schokolade haben die höchsten Werte, während Milchschokolade oder weisse Schokolade niedrigere Werte haben.
Eine kleine Menge Schokolade wird wahrscheinlich nur dazu führen, dass ihr Hund eine Magenverstimmung bekommt. Vielleicht erbricht er sich oder bekommt Durchfall. Grössere Mengen könnten allerdings eine ernsthaftere Wirkung auf ihn haben.
In ausreichenden Mengen kann Theobromin Muskelzittern, Anfälle, unregelmässiges Herzklopfen, innere Blutungen oder einen Herzinfarkt auslösen.
Wie kann man danach Ausschau halten
Ein Ausbruch einer Theobromin-Vergiftung wird normalerweise durch eine heftige Hyperaktivität angezeigt.
Haben Sie keine Sorge, wenn es sich nur um ein kleines Stückchen Schokolade handelt, oder wenn Ihnen ihr Liebling dabei geholfen hat, das letzte Stückchen ihrer Schokoladentafel zu verputzen. Dies sind keine ausreichenden Mengen Theobromin. Diese können ihm nichts anhaben.
Falls Sie jedoch einen kleinen Hund haben und dieser gleich eine ganz Schachtel voller Schokolade gefressen hat, sollten Sie mit ihm so schnell wie möglich den Tierarzt aufsuchen. Auch wenn es sich um kleine Mengen dunkler oder bitterer Schokolade handelt, sollten Sie sich besser auf der sicheren Seite wissen. Der hohe Anteil von Theobromin in dunkler Schokolade bedeutet, dass es nur einer kleinen Menge bedarf, um eine Vergiftung zu verursachen: 25 Gramm könnten genug sein, um einen 20 Kilogramm schweren Hund zu vergiften.
Die gebräuchlichste Behandlung einer Theobromin-Vergiftung ist das Verursachen eines Brechreizes innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Verzehr. Wenn Sie besorgt sind und denken, dass ihr Hund eine grössere Menge an Schokolade gefressen hat, zögern Sie bitte nicht, sofort den Tierarzt zu rufen. Es ist wichtig, innerhalb einer kurzen Frist zu handeln.
Der Zuckerersatzstoff Xilit ist tödlich für den Hund!
Ein Gegengift existiert nicht.
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